Historische Gärten

Ziele

Im Projekt KERES wurden konkrete Schadensbilder für bestimmte historische Parkareale, insbesondere von durch Wetterextreme gefährdeten Bäumen entlang von viel besuchten Parkwegen sowie von Parkwegen selbst erfasst. Dadurch sollen Bedrohungsszenarien regional besser definiert werden. Auf dieser Basis wurden Anpassungsstrategien entwickelt, um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf historische Gärten und Parkanlagen zu reduzieren und akute Schadenslagen zu vermeiden.

Projektergebnisse

  • Katalog regionaltypischer Parkbereiche konkreter Fallbeispiele
  • Erstellung von typisierten Schadensbildern bei Bäumen aufgrund von Extremwetterereignissen
  • Entwicklung einer simulationsbasierten Bewertungsmethodik für Extremwindereignisse in Parkanlagen und Anwendung für einen historischen Landschaftsgarten
  • Katalog von Maßnahmen und Anpassungsstrategien zur Vermeidung der Wirkungen von Wetterextremen auf Parkwege
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VULNERABILITÄT

In diesem Themenbereich wurden der Einfluss zunehmender meteorologischer und hydrologischer Extremwetterereignisse auf historische Gärten und Parkanlagen sowie relevante Schadensprozesse erfasst. Zu diesem Zweck wurden zu Beginn des Projektes Sensoren zur Erfassung der Bodenfeuchte in den Parkanlagen Sanssouci und Babelsberg installiert. Die Daten werden in die KERES-Wissensplattform eingespeist und mit anderen gespeicherten Daten vernetzt, um Zusammenhänge sichtbar zu machen. In Bezug auf die Vulnerabilität wurden die Standsicherheit (Vitalität), Astbruchgefährdung (Totäste) und die Verkehrssicherheit von Bäumen sowie die Gefährdungspotentiale von Parkwegen untersucht und bewertet. Am Beispiel von Fallstudienorten mit konkreten Schadensfällen und typischen potentielle Schadensfällen erfolgte eine modellhafte Einschätzung des individuellen Gefahrenpotentials für historische Gärten und Parkanlagen in Deutschland.

Typische Schadensfälle umfassen:

  • Sturm bzw. Orkan (Bäume)

  • Schlagregen (Bäume und Parkwege)

  • Hitze und Trockenheit (Bäume und Parkwege)

1. Erfassung konkreter Schadensbilder gefährdeter Bäume entlang von viel besuchten Parkwegen

Vorgehen

1.1  Erfassung der Vitalität gefährdeter Bäume
1.2  Vergleich mit früheren Erfassungen zur Vitalität der Bäume
1.3  Abgleich mit Einflüssen meteorologischer und hydrologischer Extremereignisse
1.4  Dokumentation, Wertung in Bezug auf beispielhaften Wegstrecken (seitlicher Baum- und Vegetationsbestand, unterschiedliche Höhen und Steigungen, Bodengefüge, Einflüsse etc.)

 

2. Erfassung konkreter Schadensbilder von viel besuchten Parkwegen

Vorgehen

2.1  Erfassung Schadensbilder Parkwege:
2.2  Vergleich mit früheren Erfassungen zu Schadensbildern einschließlich Bewertungen
2.3  Abgleich mit Einflüssen meteorologischer und hydrologischer Extremereignisse
2.4  Dokumentation, Wertung in Bezug auf beispielhaften Wegstrecken (unterschiedliche Höhen und Steigungen, Bodengefüge, Einflüsse etc.)

PRÄVENTION

Aufbauend auf den Untersuchungen zur Kritikalität bzw. Vulnerabilität wurden Anpassungsstrategien entwickelt, um die Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf historische Gärten und Parkanlagen zu reduzieren und akute Schadenslagen zu vermeiden. Im Kontext der historischen Gärten und Parkanlagen konzentriert sich KERES auf folgende Punkte:

1. Gehölzmanagement/Reduzierung des Vitalitätsverlustes der Gehölze

  • Erhöhung der Standsicherheit und Revitalisierung geschädigter Bäume (besonderes Bodenmanagement wie Bodenschutz / Mulchen, Einbringen von Kultursubstraten, Reduzierung von Bodenverdichtung)
  • Vorbeugung von Schädlingseinflüssen (Resilienz durch Anpassung und Optimierung des technischen Einsatzes zur Bewässerung)

Vorgehen

1.1  Sicherstellung einer ganzjährig ausreichenden Wasserversorgung der Bäume mittels innovativer Wasserspeichersysteme und Wasserkreislaufsysteme
1.2  Erhöhung der pflanzenverfügbaren Wasserkapazität
1.3  Sicherstellung der Nährstoffversorgung der Gehölze
1.4  Dokumentation, Wertung in Bezug auf beispielhaften Wegstrecken (seitlicher Baum- und Vegetationsbestand, unterschiedliche Höhen und Steigungen, Bodengefüge, Einflüsse etc.)

2. Verbesserung der Infrastruktur nach konservatorischen Vorgaben

  • Verbesserung und Anpassung der Parkwege aus wassergebundener Decke (Deckschichtmaterial, zusätzliche Regenabflüsse etc.)
  • Nachhaltige Sicherung und Stabilität von viel besuchten Parkwegen

Vorgehen

2.1  Optimierung der Entwässerung von Wegeflächen
2.2  Nachhaltige Grundinstandsetzung von Wegen zur Sicherung der nachhaltigen Begehbarkeit und sonstigen Nutzbarkeit
2.3  Dokumentation, Wertung in Bezug auf beispielhafte Wegstrecken (unterschiedliche Höhen und Steigungen, Bodengefüge, Einflüsse etc

Prof. Dr. Michael Rohde

Gartendirektor

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), Potsdam

Allee nach Sanssouci 5
14471 Potsdam
Tel.: + 49 331 96 94-309

Katharina Matheja

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), Potsdam

Allee nach Sanssouci 5
14471 Potsdam